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Risiken und Folgen des Kokainkonsums

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Kurzfristige Folgen

Bei nachlassender Wirkung von Kokain kann es zu einem gefühlsmässigen Tief (Crash) kommen. Häufige Symptome sind:

  • Schlaflosigkeit
  • Verlust des Interesses an Nahrung und Sexualität
  • Depressionen und suizidale Tendenzen
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    Mittel- und langfristige Risiken

    Ein dauerhafter und intensiver Kokainkonsum kann zu physischen und psychischen Veränderungen führen.

  • Psychischen Veränderungen
    • Ruhelosigkeit
    • Reizbarkeit
    • Gewalttätigkeit und Aggressivität
    • Ängste und Verwirrtheit
    • Kokainpsychosen mit Halluzinationen und Wahnzuständen
    • Konzentrationsprobleme oder Einschränkungen von Merk­- und Lernfähigkeit
  • Körperlichen Folgeschäden
    • weniger belastbar und weniger widerstandsfähig gegen Infektionen
    • Gewichtsabnahme und Unterernährung
    • chronische Bronchitis
    • Leberschäden
    • Herz-Kreislauf-­Schädigungen
    • Schädigung der Nasenschleimhäute und -zwischenwand (falls Kokain geschnupft wird)
    • Schädigung des Lungen- bzw. Darmgewebes (falls Kokain geraucht oder oral eingenommen wird).
    • Übertragung von Infektionskrankheiten (HIV, Hepatitis) bei gemeinsamer Benutzung von Injektionsmaterial
  • Streckmittel

    Kokain wird generell mit diversen Substanzen gestreckt: Produkte mit pharmakologischer Wirkung, wie Levamisol und Phenacetin, oder Produkte ohne pharmakologische Wirkung wie Laktose, Stärke oder Zellulose. Über die Risiken bezogen auf Kokain hinaus, können diese Produkte weitere Risiken für die Konsumierenden bergen. Das Streckmittel Levamisol wird in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzt. Mögliche Nebenwirkungen beim Menschen sind Erbrechen und Durchfall, allergische Reaktionen, Störungen des Nervensystems, Schwächung des Immunsystems und Beschädigung von Hautgewebe.

    Unmittelbare Lebensgefahr

    Für Erstkonsumierende von Kokain wie für Dauergebrauchende kann eine Überdosierung oder individuelle Unverträglichkeit zu einer Kokainvergiftung oder zum Tod führen. Hierfür sind nicht nur die Dosis und die individuelle Verträglichkeit entscheidend, sondern auch die allfällige Vermischung mit anderen Drogen und die Geschwindigkeit der Kokainaufnahme durch den Organismus.

    Kokainabhängigkeit

    Die stimulierende Wirkung von Kokain ist sehr heftig, gleichzeitig aber nur von kurzer Dauer. Wenn die euphorischen Gefühle abklingen, kann das Verlangen nach einer weiteren Dosis zwanghaft werden. Wird kein Kokain nachgelegt, können der Wirkung entgegengesetzte Gefühle während des "Coming-Down" auftreten: Gereiztheit, Versagensgefühle, depressive Verstimmungen.

    Der wiederholte Gebrauch der Droge wird so schnell zu einem Reflex (Kokainhunger), der progressiv in eine starke psychische Abhängigkeit mündet. Diese äussert sich durch einen starken Drang nachzulegen (Craving).

    Das Rauchen und Spritzen von Kokain und besonders der Derivate (Crack und Freebase) kann darüber hinaus zu einer körperlichen Abhängigkeit führen. Beim Absetzen kann es zu Symptomen wie Schlaflosigkeit, Erbrechen und Durchfall kommen.

    Kokain in der Schwangerschaft

    Durch die Gefässverengungen beim Kokainkonsum kann es beim Fötus zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und Nährsubstanzen kommen.

    Das Kokain gelangt über den Blutkreislauf der Mutter auch zum ungeborenen Kind, was zu schweren Missbildungen und geistiger Behinderung beim Neugeborenen führen kann.

    Kokainkonsum kann ebenfalls eine Früh- oder Fehlgeburt sowie Blutungen auslösen.

    Kokain im Strassenverkehr

    Mit dem Konsum von Kokain wird das Gefühl der Leistungsfähigkeit gesteigert, obwohl die Leistung in Wirklichkeit nachlässt. Konzentration und Aufmerksamkeit sind vermindert, Reizbarkeit, Aggressivität und Enthemmung gesteigert. Die Pupillen erweitern sich und erschweren die Anpassung an helles Licht (Blendung). Beim Abklingen der Wirkung treten Müdigkeit und Erschöpfung auf. Deswegen ist davon abzuraten, nach dem Konsum von Kokain am Strassenverkehr teilzunehmen, auch wenn der Konsum bereits einige Stunden her ist. Werden mehrere Substanzen eingenommen (z.B. Kokain und Alkohol), erhöht sich das Gefahrenpotenzial, die Wirkung ist unvorhersehbar. 

Letzte Aktualisierung: 05.08.2020
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