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Vorbeugen von Problemen der Internetnutzung

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Digital natives und digital immigrants

Die Internetnutzung ist für fast alle selbstverständlich. Es gibt aber Unterschiede zwischen den Generationen. Die Jüngeren werden mit dieser Technologie gross ("digital natives"), während ältere Generationen sich die Nutzung der neuen Technologien im Verlauf ihres Lebens aneignen mussten ("digital immigrants"). Dies wirkt sich auf Prävention sowie auf Früherkennung und -intervention aus.

In der Prävention von Schwierigkeiten, die in Zusammenhang mit einer Internetnutzung entstehen können, sind viel mehr Milieus involviert als diejenigen der Suchtprävention. In der Schweiz ist der Jugendschutz im Zentrum der Präventionsbestrebungen.

Die Grenzen und Gefahren kennen

Die Prävention zielt vor allem auf Kinder und Jugendlichen, indem ein sicherer und verantwortlicher Umgang mit dem Internet gefördert wird. Die Entwicklung der Medienkompetenz der Jugendlichen ist eine wichtige Aufgabe der Eltern, der Schule und anderer Institutionen, die mit Jugendlichen zu tun haben.

So früh wie möglich intervenieren

Früherkennung ist ein wichtiger Ansatz zur Prävention problematischer Internetnutzung. Dies setzt voraus, dass erwachsene Bezugspersonen (Eltern, Lehrpersonen, Hausärztinnen, Hausärzte etc.) Anzeichen eines problematischen Verhaltens ausmachen können. Die Information der Eltern und der Fachleute ist deshalb entscheidend.

Strukturelle Massnahmen

Da das Internet nicht an Grenzen gebunden ist, sind strukturelle Massnahmen schwierig umsetzbar. Dies gilt umso mehr, als bestimmte Produkte, wie z. B. Videospiele, online leicht und kostenlos zugänglich sind. 

In der Schweiz wird zur Zeit ein Gesetz diskutiert, das ein Mindestalter für die Abgabe von Onlinespielen und Filmen festlegen soll. Es werden auch andere technische Massnahmen diskutiert, um den Zugang zu bestimmten Internetseiten zu blockieren.

Sinnvolle Massnahmen sind auch Altersfreigabe-Systeme für Videospiele und eine Filtersoftware für die elterliche Aufsicht. Das System PEGI (der Pan European Game Information) klassifiziert den Inhalt von Videospiele nach dem Alter. Darüber hinaus erlauben neun Piktogramme, verkaufte Spiele mit sensiblem Inhalt, wie beispielsweise Videospiele oder seit 2018 auch integrierte Käufe (Mikrotransaktionen), zu identifizieren. Zielgruppe von Spielen, die auf den ersten Blick gratis sind, die aber dennoch bezahlte Inhalte umfassen, sind häufig Kinder. Eltern erhalten durch solche Massnahmen die Möglichkeit, die Spiel-Aktivitäten ihrer Kinder besser zu kontrollieren.

Beratung und Behandlung

In der Schweiz können sich Personen mit einer problematischen Nutzung des Internets an bestehende Suchtberatungsstellen wenden. Fachstellen für Geldspielsucht helfen oft auch bei problematischer Nutzung des Internets weiter, ebenso wie psychiatrische Kliniken.

Ziel ist eine kontrollierte Nutzung des Internets. Internetabstinenz ist angesichts der grossen Zugänglichkeit und Nützlichkeit im Alltag selten Ziel einer Behandlung. In manchen Fällen kann die Abstinenz von bestimmten Onlineaktivitäten oder Websites, die Probleme bereiten, wichtig sein.

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Überblick Prävention

Suchtprävention will nicht jeglichen Konsum von Substanzen oder gewisse Verhaltensweisen verbieten, sondern hat zum Ziel, gewisse Folgen dieser Verhaltensweise zu verhindern oder zu vermindern. Je nach Zielgruppe kann dies bedeuten:

  • dass ein Einstieg in den Suchtmittelkonsum oder in bestimmte problematische Verhaltensweisen verhindert oder hinausgezögert werden soll
  • dass ein verantwortungsvoller und kontrollierter Umgang mit gewissen Substanzen und Verhaltensweisen (z. B. Videospiele) gelernt wird
  • dass negativen Auswirkungen des Konsums oder eines Verhaltens für Betroffene und die Gesellschaft vorgebeugt wird (Schadensminderung)

Prävention kann sich struktureller oder verhaltensorientierter Massnahmen bedienen. Idealerweise ergänzen und stützen sich diese beiden Ebenen.

Strukturelle Prävention

Strukturorientierte Prävention, auch Verhältnisprävention genannt, zielt auf Veränderungen in der Umwelt ab. Das kann im Rahmen von Gesetzen oder anderen Regulierungen sein (z.B. Preisgestaltung, Abgabeverbote, Werbeeinschränkungen, etc.), aber auch in der Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (gesundheitsförderliche Arbeitsplätze, Quartiere etc.).

Verhaltensorientierte Prävention

Verhaltensorientierte Prävention zielt darauf ab, Menschen in einem verantwortungsvollen Umgang mit psychoaktiven Substanzen oder potenziell abhängig machenden Verhaltensweisen zu unterstützen. Dies erfolgt in Form von Förderung der Lebens- und Konsumkompetenz. Prävention beginnt im Kleinkindalter in der Familie und betrifft alle Lebensphasen.

Oft wird Verhaltensprävention unterschieden in universelle, selektive und indizierte Prävention, welche sich an Personengruppen mit geringem oder ausgeprägtem Risikoverhalten richtet.

Letzte Aktualisierung: 22.07.2020
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