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Risiken und Folgen des Alkoholkonsums

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    Konsummuster

    In der Regel wird zwischen risikoarmem, problematischem und abhängigem Konsum unterschieden.

    Alkoholkonsum gilt dann als risikoarm, wenn massvoll und an die jeweilige Situation angepasst getrunken wird. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholmenge (mehr Risiken bei steigender Menge) und das Umfeld, in dem getrunken wird, spielen dabei eine wichtige Rolle.

    Beim problematischen Alkoholkonsum wird zwischen folgenden Konsummustern unterschieden:

  • Chronisch risikoreicher Alkoholkonsum
  • Regelmässiger Konsum von Alkohol ist schädlich für die Gesundheit: Er liegt bei Frauen ab einem Standardglas vor, bei Männern ab zwei Standardgläsern (ein Standardglas entspricht etwa 10 bis 12 g reinem Alkohol). Gesundheitliche Risiken können aber auch schon bei kleineren Mengen entstehen.

  • Punktuell risikoreicher Konsum ("binge drinking")
  • Von punktuell risikoreichem Konsum spricht man, wenn Männer fünf und Frauen vier Gläser Alkohol oder mehr bei einer Gelegenheit trinken.

  • Situationsunangepasster Alkoholkonsum
  • Alkohol trinken, auch in kleinen Mengen, ist in bestimmten Situationen mit erhöhten Gefahren verbunden (z.B. am Arbeitsplatz, im Strassenverkehr, während der Schwangerschaft, bei der gleichzeitigen Einnahme von Medikamenten etc.).

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Alkoholabhängigkeit

Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, bei welcher der übermässige und gewohnheitsmässige Alkoholkonsum ausser Kontrolle geraten ist. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgt die Diagnose Alkoholabhängigkeit, wenn im vorangehenden Jahr drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllt waren.

  • starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren
  • Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren
  • anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen
  • Konsum wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben
  • Toleranzerhöhung
  • körperliches Entzugssyndrom
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Körperliche und psychische Wirkungen des Alkohols

Die toxische Wirkung des Alkohols kann fast jedes Organ des menschlichen Körpers schädigen und die Entwicklung verschiedener Krankheiten begünstigen.

  • Krebs (Mund, Rachen, Speiseröhre, Kehlkopf, Bauchspeicheldrüse, Leber, Brust)
  • Krankheiten des Verdauungstraktes (Pankreatitis, Magenschleimhautentzündungen, Fettleber, Alkoholische Hepatitis, Leberzirrhose)
  • Schwächung des Immunsystems
  • Verletzungen und Unfälle
  • Nervensystem (Alkoholpolyneuropathie, Alkoholdemenz und Hirnatrophie, Wernicke Enzephalopathie, Korsakow-Syndrom, Alkoholische Myopathie)
  • Folgen für die psychische Gesundheit (Alkoholabhängigkeit, Alkoholdelir (Delirium Tremens), Alkoholhalluzinose)

Alkoholkonsum kann auch mit einer Reihe von sozialen Problemen in Verbindung stehen, insbesondere im persönlichen Umfeld der Betroffenen oder in Form von Gewaltakten gegenüber Dritten oder sich selber.

Für alkoholbedingte Krankheiten besteht eine Dosis-Wirkung-Relation, d.h. mit steigender Konsummenge nimmt auch das Risiko zu. Trinkmuster und -häufigkeit sind ebenfalls von Bedeutung. Chronisch risikoreicher Konsum kann die genannten Erkrankungen begünstigen, während punktuell risikoreicher Konsum vor allem das Verletzungsrisiko erhöht und sich im wiederkehrenden Fall auf das Herz auswirkt. Studien zeigen, dass alkoholfreie Tage gewisse Risiken reduzieren, besonders für Leberkrankheiten. Der Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und bestimmten Krankheiten, vor allem Krebsarten, sind in der Allgemeinbevölkerung erst wenig bekannt.

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Alkoholbedingte Todesfälle

Die meisten der jährlich 1'600 alkoholbedingten Todesfälle sind hauptsächlich Krebserkrankungen, Verletzungen, Unfälle und Krankheiten des Verdauungstraktes zuzuschreiben. In verschiedenen Lebensaltern sind unterschiedliche Erkrankungen vorherrschend:

  • Jugendliche und junge Erwachsene: Unfälle und Verletzungen
  • Mittleres Erwachsenenalter: Krankheiten des Verdauungstraktes (v.a. Leberzirrhose)
  • Ältere Personen: Krebs
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Alkohol und Schwangerschaft

Durch den Alkoholkonsum der Mutter kann das Kind schon vor der Geburt zahlreiche Schädigungen erleiden und es besteht das Risiko dauerhafter Konsequenzen (wie bspw. geringes Geburtsgewicht, verzögertes Wachstum, Missbildungen an inneren Organen, verspätete geistige Entwicklung, neurologische Entwicklungsstörungen, Verhaltensstörungen, Lernschwächen).

Nach heutigem Wissensstand ist es schwierig, einen Grenzwert für die Menge des konsumierten Alkohols zu definieren, ab welchem während der Schwangerschaft eine Gefährdung für das Kind besteht. Angesichts dieser Unsicherheit und unter Berücksichtigung des Risikos schwerwiegender Auswirkungen auf das Kind, muss schwangeren Frauen vom Alkoholkonsum abgeraten werden. Falls eine werdende Mutter dennoch Alkohol trinkt, sollte sie folgende Empfehlungen beachten:

  • nicht jeden Tag Alkohol trinken, möglichst nicht mehr als einmal pro Woche
  • nicht mehr als ein Standardglas an einem Tag trinken
  • Rauschtrinken auf jeden Fall vermeiden
Letzte Aktualisierung: 25.08.2022
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