Opioide:
Folgen

Folgen des Opioidkonsums

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Körperliche und soziale Folgen

Entgegen der verbreiteten Meinung bringt der dauerhafte Gebrauch von (reinem) Heroin nicht automatisch Organvergiftungen mit sich, und er hat nur geringe körperliche Folgen. Längerfristige körperliche Schädigungen können durch Verunreinigungen bzw. Streckmittel des Heroins entstehen. HIV-Infektionen, Hepatitis B und C und Mangelerkrankungen sind durch die Lebensumstände (schlechte Injektionshygiene, Spritzentausch, Prostitution, mangelhafte Ernährung) bedingt. Während Infektionen beim Rauchen, Inhalieren und Sniffen seltener auftreten, bestehen bei diesen Konsumformen andere Risiken, so etwa die Schädigung von Atemwegen, Lungen und Nasenschleimhäuten.

Studien zeigen, dass die Mehrheit der Opiatabhängigen an einer oder mehreren psychischen Erkrankung leiden (Phobien, Angststörungen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen). Die psychischen Erkrankungen müssen aber nicht unbedingt eine Folge des Heroinkonsums sein. Sie können parallel zur Heroinabhängigkeit verlaufen (sogenannte Doppeldiagnose) oder eine Ursache für eine Suchtentwicklung sein.

Die sozialen Risiken wie Beschaffungskriminalität, Beschaffungsprostitution, Kleindealerei und soziale Verwahrlosung sind weniger eine direkte Folge des Heroinkonsums als vielmehr eine Folge der Illegalität der Droge.

Folgen des Opioidkonsums: Kennzahlen

Behandlung wegen Opioidkonsums

Im Jahr 2022 waren insgesamt 15’906 Personen in einer Substitutionsbehandlung. Die Anzahl pro 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner variiert stark nach Kanton.

Die Anzahl der Behandlungseintritte von Personen, die ein Hauptproblem mit Opioiden haben, hat zwischen 2013 und 2014 etwas zugenommen. Seither nimmt sie ab. Die Mehrheit der Personen hat nicht zum ersten Mal eine Behandlung begonnen, sondern war bereits vorher in Behandlung gewesen.

Die Anzahl der Personen, die wegen eines Hauptproblems mit Opioiden in Behandlung eingetreten sind, hat zwischen 2013 und 2022 insgesamt abgenommen.

Strafverfolgung im Zusammenhang mit Opioidkonsum: Verzeigungen

Die Anzahl der Verzeigungen wegen Heroinkonsums erreichte in den 90er Jahren mit über 20’000 Verzeigungen einen Höhepunkt und hat um die Jahrtausendwende stark abgenommen. Die Abnahme setzte sich in den letzten 15 Jahren verlangsamt fort.

Opioidbedingte Todesfälle

Die Zahl der drogenbedingten Todesfälle ist zwischen 1995 und 2010 stark zurückgegangen. Seitdem steigt die Zahl tendenziell langsam an. Es wird auch beobachtet, dass die Verstorbenen immer älter sind.