Alkohol:
Wirkung-Risiken

Körperliche und psychische Wirkungen und Risiken des Alkoholkonsums

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Blutalkoholkonzentration

Der Alkohol (Ethanol) wird rasch durch den Mund- und Rachenraum sowie den Verdauungstrakt ins Blut aufgenommen. Die Blutalkoholkonzentration variiert je nach absorbierter Menge, Geschlecht und Körpergewicht. Einen Einfluss haben auch das Alter, genetische Voraussetzungen, die Trinkgeschwindigkeit und die Nahrung im Magen.

Ein Standardglas Alkohol enthält in der Regel zwischen 10 und 12 g reinen Alkohol (Glas Wein, Stange Bier, …). Der Höchstwert der Blutalkoholkonzentration ist nach etwa einer Stunde erreicht. Der Körper baut durchschnittlich zwischen 0.10‰ und 0.15 Promille pro Stunde ab, wobei es kein bekanntes Mittel gibt, welches den Alkoholabbau beschleunigen würde. Mit folgendem Test des Projekts «be my angel» kann die Blutalkoholkonzentration geschätzt werden.

Definition eines Standardglases

Körperliche und psychische Wirkung

Da der Alkohol schnell ins Blut übertritt, treten die ersten Wirkungen sehr rasch auf: Fröhlichkeit, Rededrang, Wärmegefühl, Wohlbefinden, Entspannung. Die Wirkung des Alkohols wird von den Konsumierenden individuell unterschiedlich und nicht immer richtig eingeschätzt, da Alkohol die Selbsteinschätzung beeinflusst.

Der Mischkonsum von Alkohol mit anderen psychoaktiven Substanzen, einschliesslich Medikamenten, kann die Wirkung verstärken oder verändern. Die Packungsbeilagen der Medikamente liefern hierzu Informationen, die auch in der Apotheke zur Verfügung stehen.

Die folgenden Hinweise fassen wichtige Wirkungen des Alkohols zusammen.

Risiken des Alkoholkonsums

Konsummuster

In der Regel wird zwischen risikoarmem, problematischem und abhängigem Konsum unterschieden.

Alkoholkonsum gilt dann als risikoarm, wenn massvoll und an die jeweilige Situation angepasst getrunken wird. Faktoren wie Alter, Geschlecht, Alkoholmenge (mehr Risiken bei steigender Menge) und das Umfeld, in dem getrunken wird, spielen dabei eine wichtige Rolle.

  • Gesunde erwachsene Frauen sollten nicht mehr als 1 Glas Alkohol pro Tag trinken. Sie sollten an mindestens 2 Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten. Wenn es ausnahmsweise etwas mehr wird, sollten sie nicht mehr als 4 Gläser trinken.
  • Gesunde erwachsene Männer sollten nicht mehr als 2 Gläser Alkohol pro Tag trinken. Sie sollten an mindestens 2 Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten. Wenn es ausnahmsweise etwas mehr wird, sollten sie nicht mehr als 5 Gläser trinken.

Konsum, der über diesen Mengen liegt, gilt als chronisch resp. punktuell risikoreich. Manche gesundheitlichen Risiken beginnen allerdings schon bei kleineren Konsummengen.

In manchen Situationen sollte man ganz auf Alkohol verzichten, etwa im Strassenverkehr, am Arbeitsplatz oder bei einer Schwangerschaft. Konsum in solchen Situationen wird als „situationsunangepasster Konsum“ bezeichnet.

Bei einer Erkrankung oder Medikamenteneinnahme sollte man mit einer Fachperson besprechen, ob Alkohol getrunken werden kann oder nicht.

Junge Menschen: Der Körper reagiert empfindlicher. Das Gehirn ist noch in Entwicklung. Jugendliche unter 16 Jahren sollten keinen Alkohol trinken.

Ältere Menschen: Der Wasseranteil des Körpers sinkt. Der Alkohol wirkt deswegen stärker. Es empfiehlt sich, vorsichtiger zu werden mit Alkohol.

 

Alkoholabhängigkeit

Eine Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit, die anhand bestimmter, international festgelegter Kriterien diagnostiziert  wird. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfolgt die Diagnose Alkoholabhängigkeit, wenn im vorangehenden Jahr drei oder mehr der folgenden Kriterien gleichzeitig erfüllt waren.

  • starkes Verlangen, Alkohol zu konsumieren
  • Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren
  • anhaltender Konsum trotz schädlicher Folgen
  • Konsum wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben
  • Toleranzerhöhung
  • körperliches Entzugssyndrom

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  • Alkoholkonsum während der Schwangerschaft in der Schweiz

    Faktenblatt BAG

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  • Alkohol und Alkoholprävention

    BAG Webseite

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  • Erinnerungshilfe: Alkoholkonsum

    Webseite der WHO

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